Mit meiner Rezension über das Bilderbuch
>Das Kuscheltier-Kommando: Eine Geschichte über wahre Stärke< von Samuel Koch aus dem Verlag edelkidsbooks habe ich mich tatsächlich etwas schwer getan.
Fred und sein Kuschelbär Pollo sind unzertrennlich und erleben viele Abenteuer miteinander. In Pollos Nähe fühlt Fred sich sicher und beschützt. Doch eines Tages reißt Pollo beim Toben ein Arm ab. Ein Bär mit nur einem Arm? Wie soll Fred denn jetzt noch mit ihm kuscheln? Auch Pollo ist schrecklich traurig und fühlt sich hässlich und nutzlos. Niedergeschlagen verzieht er sich in eine Ecke, denn niemand soll die dicken Bärentränen sehen, die auf seinen Pelz kullern. Da taucht plötzlich das Kuscheltier-Kommando auf, eine wilde Truppe aus ausrangierten und besonderen Spielzeugfiguren. Sie zeigen Pollo, dass man auch ohne Arm einzigartig und wertvoll sein kann. Und sie haben eine ganz besondere Überraschung für Pollo mit dabei.
Die Idee hatte mich gleich angesprochen und die Illustrationen sind ausgesprochen niedlich, aber die Umsetzung hat mir leider nicht gefallen, eher geschockt. Pollo verzieht sich nicht in eine Ecke. Er wird von Fred in eine Ecke geschmissen und liegen gelassen, wo dieser so sehr weint, dass er bald in einem See aus Tränen sitzt. Und Fred? Der ist wütend, dass sein Beschützerbär ihn nun nicht mehr beschützen kann. Dabei dachte ich es geht ihm ums Kuscheln. Und darum, dass jeder einzigartig ist, wie er ist. Auch mit nur einem Arm. Das alte Wertschätzung verdient haben. So zumindest die gewünschte Botschaft des Buches. Fred hätte seinen Bär trösten können. Hätte sich Gedanken zu seiner "Heilung" machen können. Ich weiß noch, dass ich als kleines Kind in der Nacht ein Loch an meinem Lieblingskuscheltier entdeckte und gleich heulend zu meiner Mutter rannte, die mir versprach das Loch zu flicken. Das Kuscheltier begleitete mich danach noch viele Jahre. Mir geflicktem Hals. Aber für Fred ist Pollo erst wieder sein bester Pollo, nachdem ihm das Kuscheltier-Kommando einen Roboterarm angenäht hat, der noch stärker ist, als der alte Arm. Und Pollo ist erst dann wieder glücklich. Also zeigen sie Pollo ja nicht, dass man auch ohne Arm einzigartig und wertvoll sein kann, sondern upgraden ihn.
Die Botschaft, dass man nicht aufgeben soll und das beste aus seiner Situation machen soll, hätte vielleicht besser gepasst.