Montag, 4. April 2022

Die kleine Maus und die große Mauer

Wahrscheinlich hat jeder Mensch hat in irgendeiner Form innere Mauern gebaut. Diese sind aus verschiedenen Materialien, unterschiedlich hoch und unterschiedlich dick. Oft bauen Menschen Mauern, um sich zu schützen. Jede Art von innerer Mauer begrenzt aber doch das Leben in seiner Leichtigkeit, Lebendigkeit und seinen Möglichkeiten. Wenn diese Erkenntnis da ist und man erkennt, dass diese Mauern eingerissen werden können, sollte man diesen Funken zum Feuer entfachen und den Mut entstehen lassen, etwas zu ändern und aus der Blase, in der man gelebt hat auszubrechen. 

Von einer solchen Mauer erzählt Britta Teckentrup in ihrem Bilderbuch "Die kleine Maus und die große Mauer"aus dem Verlag arsEdition.

Die große Mauer hat es schon immer gegeben. Niemand wusste, warum sie da war. Wo sie her kam. Oder wo sie anfing. Nur die kleine Maus fragte sich eines Tages: Was wohl hinter der großen Mauer liegt. Sie begann die anderen Tiere zu fragen. Die Tiere waren der Meinung, dass es da draußen dunkel und düster sei, dass die Mauer sie schützen würde, dass die Mauer unüberwindbar sei. Doch eines Tages flog ein blauer Vogel über die Mauer. Die anderen Tiere wollten dies nicht wahr haben. Die kleine Maus aber sprang auf den Rücken des Vogels und überflog mit ihm die Mauer. Sie flogen in eine Welt, die schöner und bunter war, als alles, was die Maus je gesehen hatte. Wie konnte das sein? Der Vogel erklärte ihr, dass die anderen Tiere sich aus Angst verschlossen hätten, doch sie, die kleine Maus sei mutig genug gewesen die Wahrheit herauszufinden. Die kleine Maus wollte sofort den anderen Tieren von dieser wundervollen Welt erzählen und ließ sich von dem Vogel zurück fliegen. Doch wo war die Mauer? Der Vogel lächelte: "Es gab nie eine Mauer." Da verstand die kleine Maus. 

Britta Teckentrup erzählt in ihrem tiefsinnigen und metaphorischen Bilderbuch mit stimmungsvollen Illustrationen, welche im Laufe der Handlung von tristen Bildern zu schönen, bunten Illustrationen wechseln, und wenigen Worten eine poetische Geschichten über gedankliche Mauern, die wir uns selbst errichten und den Mut, diese zu überwinden. 
Ein Buch, nicht nur für Kinder gemacht. 

Wo kommt der Dino her?


>Wo kommt der Dino her?< aus dem @carlsen_kinderbuch Verlag. 

Hier wird eine Geschichte mit Fachwissen verbunden. So steht der kleine DinoFan Niklas im Mittelpunkt der Geschichte. Er bekommt zu seinem fünften Geburtstag von seinem Patenonkel, der Paläontologe ist, einen Besuch im Dinopark geschenkt. Dort gibt es jede Menge lebensechten Rekonstruktionen von Dinosaurier zu bestaunen. Außerdem besuchen Sie einen Steinbruch, in dem gerade Fossilien freigelegt werden und anschließend geht es ins Präparatorium und als Abschluss besuchen Sie die Dinosaurieraustellung in einem Museum. Kindgerecht werden hier viele Sachinformationen über Dinosaurier von der Ausgrabung bis zum Museum in die Geschichte eingebunden. Es gibt auch immer wieder kleine Erklärungskästen mit reinen Sachinformationen. Aber auch diese sind altergerecht geschrieben. Die Illustrationen laden zum Entdecken und Staunen ein. 

Ein tolles Pixiheft für kleine Dinofans. 

Als Papas Haare Ferien machten


Eine unterhaltsame Haarjagd erleben wir in „Als Papas Haare Ferien machten“. „Halt! Hiergeblieben!“, ruft Papa, doch zu spät. Seine Haare sind auf und davon. Raus aus dem Badezimmer, durch den Flur ins Wohnzimmer und dann durch das gekippte Küchenfenster in die Freiheit! Doch so leicht gibt Papa nicht auf. Mantel an, Kescher geschnappt und rein in die Schuhe.

Los geht’s! In einem Restaurant findet er sie wieder - Haare in der Suppe, das kennt man ja. Doch gerade als Papa zugreifen will, entwischen sie ihm. Verflixt! Er sucht im Blumenladen, im Park, auf dem Spielplatz. Im Zoo hätte er sie fast gehabt. Aber wieder entwischen sie und irgendwann sind sie im Abfluss, dann im Meer. Wenig später bekommt er Post aus Haargentinien und der Sahaara. Papa bleibt kahl. Bis eines Tages Unglaubliches geschieht …

Mit viel Sprachwitz lässt Jörg Mühles in seinem Erzähldebüt für Leseanfänger:innen ein Kind erzählen, wie sein Vater an einem Tag alle Haare verliert und diese ihm am Bahnhof "entgleichen" und versuchen im Blumenladen zu "verduften". 

Die humorvollen und absolut zum Text passenden Illustrationen sind nicht nur unterhaltsam, sondern verstecken feine Details auf vorherige Kinderbücher des Autors. 

Die relativ große Schrift und der sachliche Erzählton des erzählenden Kindes, in perfekter Kombination mit der skurrilen, witzigen und temporeicheichen Geschichte und den humorvollen Illustrationen machen dieses Buch zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis für Leseanfänger:innen. 


Die zauberhaften Drei – Hoggs und der Bärenmut


Der Bär Hoggs wäre gerne mutig. Aber er fürchtet sich vor Spinnen und Gespenstern. Da hat sein bester Freund das Stinktier Poki die Idee das Mutigsein mit Hoggs zu üben und führt ihn zum scheinbar verlassenen Hexenhaus hinter der Bienenwiese. Doch ganz so verlassenen scheint es doch nicht zu sein. Tatsächlich blubbert und gluckert und knallt es dort ganz unheimlich aus einem Kessel. Und auf Pokis vorsichtig Frage, ob jemand da ist, bekommen sie tatsächlich eine Antwort aus der Speisekammer. Dort sitzt nämlich das Kaninchen Fips und braucht dringend Hilfe. Und - schwups! -  stecken die Freunde mitten in einem turbulenten Zauberabenteuer …

>Die zauberhaften Drei – Hoggs und der Bärenmut< ist der Auftakt einer neuen Kinderbuchreihe aus der Feder von Stefanie Dahle. 

Diese charmante und turbulente Geschichte über das Mutigsein und den Zauber der Freundschaft hat uns absolut verzaubert. Die malerisch wunderschönen und fantasievollen Illustrationen sind zum Träumen schön. Es gibt so viele liebevolle Details zu entdecken. Einfach märchenhaft. Davon wollen wir mehr. 

Weißt du, was die Tiere machen? Kleiner Elefant


In diesem niedlichen und kunterbunten Sachbuch bekommen die Kleinsten ab zwei Jahren spielerisch einen interessanten Einblick in das Leben eines Elefanten. Sie erfahren zum Beispiel wo Elefanten leben? Oder wozu der Rüssel eines Elefanten gut ist. 

Entdecker-Klappen und eine Drehscheibe laden zum Staunen, Suchen, Entdecken und Mitmachen ein. Die Möglichkeit hier selbst aktiv zu werden, indem sie an der Drehscheibe drehen oder neugierig Klappen öffnen, spricht die kleinen Leser sicher besonders an.

Außerdem punktet dieses Buch natürlich durch seine bunte und fröhliche Gestaltung. Sehr kurze altergerechte Texte vermitteln den kleinen LeserInnen erstes Sachwissen über Bienen. 

Ein stabiler Einband und dicke Seiten sorgen für die Langlebigkeit des Buches und können auch mit kleinen Kinderhänden schon gut durchgeblättert werden.

Ein rundum gelungenes und sehr schön gestaltetes Pappbilderbuch für Kinder ab zwei Jahren.


Was glitzert da im Schnee?

 
Flocken tanzen leis vom Himmel.
Schritte quitschen froh im Schnee.
Die Kinder freuen sich wie immer,
an diesem weissen Zaubermeer.
(Monika Minder)

Auch der kleine Maulwurf erfreut sich sehr an der weißen Pracht, die den Wald bedeckt, als er eines Nachmittags aus seinem Bau auftaucht. Maulwurf sieht zum ersten Mal Schnee und verlässt neugierig seine Höhle, um das Land zu erforschen. Doch kurz nicht aufgepasst, purzeln er einen schneebedeckten Hang hinunter und kracht vor einen Baumstamm. Nachdem er sich gesammelt hat, entdeckt er etwas Glitzerndes, Funkelndes vor sich im Schnee und hält es für einen Diamanten. Voller Freude schultert er ihn, um ihn mit nach Hause zu nehmen. Doch warum verändert der Diamant seine Form? Ist es etwa ein Zauberdiamant? Er wird jedoch kleiner und kleiner, bis er verschwunden ist. Verzweifelt wendet sich Maulwurf an seine Freunde Hase, Igel und Eichhörnchen und führt sie zur Fundstelle. Was sie dort Entdecken, kann man wirklich als Zauber bezeichnen. Als Zauber der Natur, von dem sich die vier Freunde in der Abenddämmerung verzaubern lassen. 

Das niedlich illustrierte Bilderbuch >Was glitzert da im Schnee< aus dem Verlag erzählt nicht nur die liebevolle Geschichte vom kleinen Maulwurf, der zum ersten Mal Schnee erlebt, sie erzählt auch auf kindgerechte Weise vom Zauber und der Schönheit der Natur und vom Glück, das man findet, wenn man sich davon verzaubern lässt. Eine sehr schöne Möglichkeit Kindern diese Art von Glück näher zu bringen.