Dienstag, 20. Dezember 2022

Häschens erstes Weihnachtsfest


In dem niedlich illustrierten Bilderbuch >Häschens erstes Weihnachtsfest< steht das Weihnachtsfest vor der Tür und die meisten der Spielzeuge im Spielwarenladen freuen sich darauf, bald in ein neues Zuhause zu kommen. Aber Häschen macht sich Sorgen. Ein Leben außerhalb des Ladens, ohne seinen besten Freund, die Matrosenpuppe, kann es sich nicht vorstellen. Als Häschen bei einem großen Fest am zweiten Weihnachtstag verschenkt werden soll, hat es furchtbare Angst zu einem Kind zu kommen, welches nicht nett zu ihm ist. So kommt es dann leider auch. Das Kind, das Häschen bekommt ist furchtbar unzufrieden mit seinem Geschenk und lässt es achtlos auf dem Boden liegen. Nein, so endet Häschens erstes Weihnachtsfest natürlich nicht. Es gibt eine weihnachtsreife Wendung mit Happy End, aber lest selber. 

In dieser Geschichte ist die Angst sehr präsent. Häschen hat Angst vorm brummenden Bären, denn er könnte es ja beißen und als dummes Ding bezeichnet er das Häschen auch. Häschen hat auch Angst von seinem Freund dem Aufziehmatrosen getrennt zu werden. Die Höhe, in der es am Weihnachtsbaum hängt macht Häschen auch Angst und die Ungewissheit wo es wohl landen würde sowieso. Der Bücherzwerg hat sich mit der Geschichte nicht wohl gefühlt. Auch, wenn das Ende dann doch noch positiv war, erfüllte ihn die Geschichte mit Unbehagen und Angst. 

Mich erinnert die Art und Weise der Geschichte an Geschichten aus meiner Kindheit. Wenn ich richtig recherchiert habe, erschien die Erstausgabe dieser Geschichte unter dem Titel Bunny's first Christmas 1993. Enid Blyton starb bereits 1968. Diese Kurzgeschichte scheint also noch früher geschrieben gewordenzu sein. Nun, wenn man die Geschichte im Kontext der Zeit sieht, in der sie geschrieben wurde, dann gibt es sicherlich nichts daran auszusetzen. Ich bin mit Enid Blyton groß geworden, habe viele ihrer Geschichten verschlungen und geliebt und mag irgendwo auch diese Geschichte, aber vielleicht entspricht sie nicht mehr ganz den heutigen Anforderungen an Kinderbüchern beziehungsweise dem heutigen Ton. 

Als herzerwärmendes Weihnachtsbilderbuch zum Thema Freundschaft, wie es in der Verlagsbeschreibung steht, würde ich es allerdings nicht beschreiben. Es wird eher als Erinnerung an Geschichten aus meiner Kindheit in meinem Bücherregal landen, als im Bücherregal von meinem Zwerg.