So ein Piratenleben muss doch aufregend sein. Jede Menge Abenteuer warten darauf erlebt zu werden. Dem kann der kleine Pirat aber so gar nicht zustimmen. Jeden Tag das Gleiche: morgens aufstehen, Cornflakes essen, in den Mastkorb klettern, nach Schiffen Ausschau halten, darauf zusteuern, überfallen und ausrauben. Am langweiligsten findet er, dass sich ihm niemand entgegen stellt. Ziemlich schnell verschwinden alle unter Deck und er kann in Ruhe die Schätze uf sein Schiff verladen. Abends zählt er sie und legt sich schlafen. Laaangweilig. So gerne würde er sich auch mal mit wem unterhalten. Also versucht er es auf andere Art: Er winkt den Schiffen zu und stellt sich den Passagieren freundlich vor, bevor er sie ausraubt. Sie flüchten trotzdem alle verängstigt unter Deck. Dann trifft er eines Tages auf einen alten Mann, der alleine auf seinem Boot ist und auch keinen Schatz zum rauben hat. Seelenruhig bleibt dieser an Deck und unterhält sich sogar mit dem kleinen Piraten. Sie verbringen den ganzen Tag miteinander. Und obwohl der kleine Pirat an diesem Tag nach Piratenart gar nichts geschafft hat, schläft er am Abend zufrieden ein.
Das Buch, welches von Silke Brix niedlich, humorvoll und farbenfroh illustriert wurde, thematisiert auf kindgerechte Weise, dass man sich nicht immer so verhalten muss, wie es soziale Zwänge vielleicht vom einem erwarten. Das Leben ist doch in netter Gesellschaft viel weniger langweilig, als das Leben als einsamer Pirat mit Reichtümern, die man nicht mal braucht. Eine schöne Botschaft, wie ich finde. Vielleicht hätte ich mir am Ende noch gewünscht, dass der kleine Pirat mit seinen neuen Erkenntnissen auf ein weiteres Schiff trifft und es tatsächlich ganz anders macht, indem er zum Beispiel etwas von seinen Schätzen abgibt oder die Besatzungzu sich aufs Schiff zum Feiern einlädt oder oder oder...