Sonntag, 11. Juli 2021

Die kleine Raupe Nimmersatt - Wo verstecken sich die wilden Tiere?


 

In dem wundervoll gestalteten, mit Klappen und Fingerspuren versehenen Pappbilderbuch >Die kleine Raupe Nimmersatt - Wo verstecken sich die Tiere< von Eric Carle aus dem Gerstenberg Verlag nimmt uns die kleine Raupe Nimmersatt mit auf eine bunte Reise ins Reich der wilden Tiere.

Wer reicht an die höchsten Bäume? Wer wälzt sich am liebsten in Wasser und Schlamm? Was tun Löwen im Schatten der Gräser? Auf fünf sehr stabilen Doppelseiten können kleine Leser und natürlich auch große Leser (ich habs mir nicht nehmen lassen) mit ihren Fingern den ausgestanzten Spuren folgen und hinter den Klappen am Ende der Spuren die verschiedenen Tiere entdecken, die in diesem Buch vorgestellt werden. Aber nicht nur die Spuren, die zu den Klappen führen sind ausgestanzt. Es gibt noch viel mehr zu entdecken und zu Erfühlen: Gräser, Blätter an Bäume, Sterne, die am Nachthimmel leuchten, die Sonne, die langsam unter geht... Auf der letzten Doppelseite erwarten uns gleich mehrere Klappen, denn unter einer dieser Klappen hat sich die kleine Raupe Nimmersatt versteckt, die es zu suchen gilt. Aber auch auf den vorangegangenen Seiten ist die kleine Raupe Nimmersatt immer zu entdecken. Oft erst beim zweiten Blick. So lässt sich auch hier hervorragend ein Suchspiel daraus machen. Die Texte sind, wie es für die Bücher von Eric Carle bekannt ist, kurz und einfach gehalten. In diesem Pappbilderbuch bestehen die Texte meist aus einer Frage und einem Antwortsatz, der unter der jeweiligen Klappe endet.

Dank der von ihm bevorzugten und zur Meisterschaft gebrachten künstlerischen Technik der Collage, ist es eine Freude die Illustrationen zu betrachten und zu bestaunen. Ich bin ein großer Fan von Eric Carles Collage-Stil. Er war nicht der erste Illustrator, der diese Technik in der Bildenden Kunst oder im Bilderbuch nutzte. Von jeher fasziniert von der Collage-Technik eines Leo Lionni, Picasso oder Matisse, entwickelt Carle dann aber aus diesen verschiedenen Vorbildern/ Einflüssen einen sehr eigenen, persönlichen Stil und übertrug diesen in Bilder und Bücher für Kinder und entwickelte damit seine spezielle Kunst für Kinder. Wie nachzulesen ist, hat er aber immer betont, dass er die Bücher in erster Linie für sich mache. Aber Eric Carle scheint genau zu wissen, was Kinder in diesem Alter mögen: Es sind neben den strahlenden Farben seiner Landschaften, Blumen und Tiere die gestanzten Löcher im Raupenbuch, das tastbare Netz der kleinen Spinne und in diesem Buch viele verschiedene Ausstanzungen, durch die man dieses wundervolle Pappbilderbuch nochmal ganz anders erleben kann. Die Bücher sind für Eric Carle „halb Spielzeug, halb Buch“, und das lange vor der Erfindung von Apps und elektronischen Büchern.