Haus, Auto, Ball, Buch: Kinder lernen schnell, die Dinge zu benennen, die sie sehen, anfassen und in den Mund stecken können. Gefühle in Worte zu fassen hingegen ist für sie weitaus schwieriger. Anfangs lernen Kinder ihre Gefühle durch Mimik, Gestik und Laute auszudrücken. Anfangs vor allem durch Lachen, Weinen oder Schreien, später immer differenzierter. Gleichzeitig wächst das Verständnis für die Auslöser von Gefühlen. Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt ist die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren: Das Kuscheltier spendet Trost nach einem schlechten Traum. Ab dem zweiten Lebensjahr beginnen Kinder, Gefühle in Worte zu fassen. Den Grundstein legen Eltern schon viel früher, wenn sie Empfindungen ihres Kindes benennen, auch wenn es selbst dafür noch keine Worte hat. Das Wimmelbuch >Gefühle< hält über 200 Begriffe der Gefühlswelt für uns bereit. Hier geht es auf sieben Doppelseiten um Gefühle, aber auch um Emotionen, Befindlichkeiten, Gemütszustände und oft synonym verwendete Begrifflichkeiten. Auf der ersten Doppelseite werden Gefühle unter der Unterschrift "Was sind Gefühle" kindgerecht erklärt und verschiedene Gefühlsbegriffe einigen Situationen, die Kinder sicher aus dem Alltag kennen, zugeordnet. Es wird außerdem erklärt, wie in dieser Situation die Körpersprache aussehen könnte. Anschließend werden wir aufgefordert auf den folgenden sechs Doppelseiten diese Gefühle zu suchen und vielleicht zu erkennen. In den sechs verschiedenen Szenen dem Dorf, dem Wolkenpark, dem Kindergarten, dem Baumhausen, dem Schimmbad und dem Zauberschloss werden Protagonisten in verschiedenen Situationen gezeigt und die dazu passenden Gefühle nenannt. In der Wolkenstadt zum Beispiel schmeißt ein Junge GEDANKENVERLOREN Müll auf den Boden, worüber ein Herr sehr ENTRÜSTET ist. Im Baumhaus versteckt sich ein Kind ÄNGSTLICH hinter seiner Mama und diese legt BESCHÜTZEND den Arm um ihr Kind. Aus manchen Situationen sind die Gefühle nicht immer gleich heraus zu erkennen. Da hilft die Beschreibung/ Beschriftung schon, mit der es einem leichter fällt dem Kind die abgebildete Situation und das dazugehörige Gefühl zu erklären.
Es gibt wieder unheimlich viel, auf den von Alexandra Helm (Wimmelbuch Gute Nacht) schön und abwechslungsreich illustrierten Seiten zu entdecken.
Das Wimmelbuch >Gefühle< ist eine schöne Unterstützung, um mit Kleinkindern über Gefühle ins Gespräch zu kommen und um ihnen Gefühle zu erklären.